Tierbesitzer und -züchter müssen heute mehr denn je für eine angemessene gesundheitliche und tiermedizinische Betreuung sorgen und die tägliche Pflege und Ernährung sicherstellen. Wesentliche Probleme der richtigen Ernährung von Tieren liegen oft an der Unterversorgung mit lebensnotwendigen Grundnährstoffen. Häufig ist auch die gut gemeinte übermäßige Futtergabe ein Auslöser für Gesundheitsbeschwerden.
Zu viel Futter und eine falsche Nahrungszusammenstellung führen zu Übergewicht und damit zu Störungen, wie z. B. Leistungsabfall oder Probleme im Bewegungsapparat.
Durch Futterzusätze mit Aloe-vera-Gel können viele Beschwerden bei Tieren gelindert werden, dennoch ist die Pflanze kein Allheilmittel, sondern eine sinnvolle Nahrungsergänzung, die im Rahmen einer ganzheitlichen Therapie eine wichtige Aufgabe in der Prophylaxe, Nachsorge sowie Begleitbehandlung von Krankheiten erfüllt. Beschwerden oder Indikationen für den Einsatz der Trink-Aloe Vera:
Das Aloe Trinkgel ist für alle Tiere geeignet und wird ganz einfach unter das Futter gemischt.
Einige Tiere, wie z.B. Katzen, nehmen es lieber im Wasser auf.
für ein Gel aus mindestens 80 % reiner Aloe Vera (tägliche Mindestmenge):
Tierart | Körpergewicht | tägl. Aloe-Minimum |
Hamster, Maus | 50 – 100 g | 2 ml |
Ratte, Chinchilla, Meerschweinchen, Kaninchen, Zwerghase | 400 g – 2 kg | 4 ml |
Katze | 3 – 6 kg | 10 – 20 ml |
Hund | je 1 kg | 1 ml |
Schaf, Schwein | ca. 150 kg | 100 – 120 ml |
Kuh | ca. 500 kg | 200 – 250 ml |
Pferd | ca. 500 kg | 200 – 250 ml |
Kalb, Fohlen, Pony | 100 – 200 kg | 100 – 150 ml |
Äußerlich angewendet ist die Aloe Vera das ideale Pflegemittel für Fell und Haut bei Hund, Katze, Pferd & Co. Die Haut ist vielfach gefordert, muss sie sich doch gegen Umwelteinflüsse wie Hitze, Kälte und Feuchtigkeit, gegen Schmutz, Gifte sowie Bakterien und Parasiten behaupten und den Körper vor schädlicher UV-Strahlung bewahren. Aloe Vera kann bei fast allen Arten von Hautirritationen unterstützend eingesetzt werden. Das hervorragende Zusammenspiel ihrer verschiedenen Inhaltsstoffe fördert den Heilungsprozess bei den verschiedensten Beschwerdebildern. Zusammengefasst:
Aloe Vera ist zur täglichen Haut- und Fellpflege sehr gut geeignet. Vor dem Bürsten das Fell mit einer Aloe-Vera-Lotion einsprühen, bis auf die Haut einmassieren und kurz einwirken lassen. Danach ist besonders langes Fell leicht kämmbar und glänzt. Aloe-Vera-Spray kann zur natürlichen Abwehr gegen Stechmücken, Flöhe und Zecken eingesetzt werden. Sprühen Sie zum Beispiel Ihren Hund kurz vor dem Spaziergang ein.
Fast täglich kann es bei Tieren – sei es beim Herumtoben in der freien Natur oder beim Spiel mit Artgenossen – zu kleineren Blessuren kommen. Diese sollten zunächst mit Wasser und mit einem milden Aloe-Vera-Shampoo oder einer -Seife gereinigt werden. Die Inhaltsstoffe beschleunigen den Prozess der Zellerneuerung und verhindern Folgeinfektionen.
Weil die Aloe Vera im 18. Jahrhundert erfolgreich gegen verschiedene Beschwerden bei Pferden eingesetzt wurde, erhielt sie zu dieser Zeit erstmals ein tierisches Attribut und wurde „Pferde-Aloe“ genannt. 1840 veröffentlichten George Skevington und F. D. Day, beide Hufschmiede, ihre Erfahrungen mit der Anwendung von Aloe Vera bei Pferden . Sie behandelten Mauke, Schuppenflechte und allergisch bedingte Hauterkrankungen wie Sommerekzeme, aber auch Probleme im Magen-Darm-System und Krankheitsbilder parasitären Ursprungs mit der Heilpflanze.
Das Jahr 1975 war ein Meilenstein in der Geschichte der Aloe vera bei Tieren:
Dr. Robert T. Northway aus Kalifornien (USA) konnte die erste klinische Studie über die rein innerliche Anwendung von Aloe Vera abschließen. Er hatte die Wirkung oral (über das Maul) verabreichter Aloe Vera an 42 Hunden, 25 Katzen und 4 Pferden über einen Zeitraum von sechs Jahren untersucht. Dabei entfalteten die Inhaltsstoffe der Pflanze entzündungshemmende Eigenschaften bei akut bis chronischen und baktieriellen Infektionen. Sie hemmten die Ausbreitung der meisten Hefepilze wie Cadida und von Baktierien wie Staphylokokken, Streptokokken und Corynebakterien. In 67 der 71 behandelten Fälle erzielte Dr. Northway ebenso gute oder bessere Resultate wie mit klassischen Therapien . Außerdem konnte er keinerlei Giftwirkung feststellen.
1996 setzt Peter Green, Tierarzt aus England, die Aloe Vera erfolgreich zur Behandlung der noch recht unbekannten Krankheit PVLS (Post Viral Lethargy Syndrome) bei Pferden ein. PVLS wurde mit einem chronischen Erschöpfungszustand beschrieben, die Symptome waren allerdings nicht sehr eindeutig. Neben Peter Green konnte David Urch, ebenfalls ein englischer Tierarzt, durch die innerliche Anwendung von Aloe Vera erstaunliche Erfolge bei der Bekämpfung von PVLS verbuchen. In 83% der mit Aloe Vera behandelten Fälle erzielte er einen Heilungseffekt.
Zum Vergleich:
Durch die längere Anwendung von schulmedizinischen Präparaten konnten die Symptome nur in 40 Prozent der Fälle gemildert werden. Seine langjährigen Erfahrungen mit der Aloe vera in der Tiermedizin hat David Urch in dem 1999 erschienenen Buch „Aloe Vera – Nature’s Gift“. Aloe Vera in Veteinary Practice“ veröffentlicht. Das Buch hat sich zu einem Standardwerk entwickelt und dokumentiert die überaus erstaunlichen Heilerfolge bei allen Haus- und Nutztieren.
Quelle: Ratgeber „Aloe Vera – Mehr Gesundheit und Vitalität für Tiere“
Michaela Krenz